Simon Rattle
Dirigent
Sir Simon Rattle wurde in Liverpool geboren und studierte an der Royal Academy of Music.
Von 1980 bis 1998 war Sir Simon Chefdirigent und künstlerischer Berater des Sinfonieorchesters Birmingham und wurde 1990 zum Musikdirektor ernannt. Im Jahr 2002 übernahm er die Position des künstlerischen Leiters und Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, wo er bis zum Ende der Saison 2017/18 blieb. Sir Simon wurde im September 2017 zum Musikdirektor des London Symphony Orchestra ernannt, eine Position, die er bis zur Saison 2023/24 innehatte, als er zum Ehrendirigenten des Orchesters wurde. In der Saison 2023/24 übernahm Sir Simon die Position des Chefdirigenten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in München. Er ist ein Principal Artist des Orchestra of the Age of Enlightenment und der Gründungsstifter der Birmingham Contemporary Music Group.
Sir Simon hat über 70 Aufnahmen für das Label EMI (heute Warner Classics) gemacht und erhielt zahlreiche renommierte internationale Auszeichnungen für seine Aufnahmen bei verschiedenen Labels. Zu den Veröffentlichungen bei EMI gehören Strawinskys Psalmensinfonie (die einen Grammy Award für die beste Chorleistung erhielt), Berlioz‘ Symphonie fantastique, Ravels L’enfant et les sortilèges, Tschaikowskys Nussknacker-Suite, Mahlers 2. Sinfonie, Strawinskys Le Sacre du printemps und Rachmaninows Die Glocken und Sinfonische Tänze, alle mit den Berliner Philharmonikern aufgenommen. Zu seinen jüngsten Aufnahmen gehören Berlioz‘ La Damnation de Faust, Helen Grimes Woven Space, Debussys Pelléas et Mélisande, Turnages Remembering und Beethovens Christus am Ölberge, alle auf dem eigenen Plattenlabel des London Symphony Orchestra, LSO Live, erschienen.
Sir Simon tourt regelmäßig durch Europa, die USA und Asien und pflegt enge und langjährige Beziehungen zu den renommiertesten Orchestern der Welt. Er dirigiert regelmäßig die Staatskapelle Berlin, die Berliner Philharmoniker, das Chamber Orchestra of Europe und die Tschechische Philharmonie. Zu seinen jüngsten Opernhighlights zählen Der Rosenkavalier mit der Metropolitan Opera New York, Janáčeks Katya Kabanova mit der Deutschen Staatsoper Berlin und Wozzeck mit dem London Symphony Orchestra beim Festival d’Aix-en-Provence.
Musikalische Bildung ist für Sir Simon von größter Bedeutung, und seine Partnerschaft mit den Berliner Philharmonikern hat mit dem Bildungsprogramm Zukunft@Bphil neue Wege eröffnet, was ihm den Comenius-Preis, den Schiller-Sonderpreis der Stadt Mannheim, die Goldene Kamera und die Urania-Medaille einbrachte. Er und die Berliner Philharmoniker wurden 2004 auch zu internationalen UNICEF-Botschaftern ernannt, eine Premiere für ein künstlerisches Ensemble. Im Jahr 2019 kündigte Sir Simon die Gründung der LSO East London Academy an, die vom London Symphony Orchestra in Partnerschaft mit 10 Londoner Stadtbezirken im Osten Londons entwickelt wurde. Dieses kostenlose Programm zielt darauf ab, das Potenzial junger Londoner im Alter von 11 bis 18 Jahren mit außergewöhnlichem musikalischem Talent zu identifizieren und zu fördern, unabhängig von ihrem sozialen oder finanziellen Hintergrund. Sir Simon wurde 1994 von Ihrer Majestät Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben und erhielt 2014 den Verdienstorden. 2018 erhielt er den Verdienstorden in Berlin. Im Jahr 2019 wurde Sir Simon die Ehrenbürgerschaft der City of London verliehen.
Seine erste Saison (23/24) als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks umfasst Tourneen durch die USA und Europa, Konzerte von Idomeneo sowie einen wichtigen neuen Auftrag von Thomas Adès. Er wird auch in Konzerten mit dem Mahler Chamber Orchestra, den Berliner Philharmonikern, dem Chamber Orchestra of Europe, der Tschechischen Philharmonie, dem London Symphony Orchestra und beim Verbier Festival 2024 auftreten.