VFCO / SIMON RATTLE / MAGDALENA KOŽENÁ / GERALD FINLEY
Das zweite Konzert unter der Leitung des faszinierenden Simon Rattle, diesmal mit dem Verbier Festival Orchestra, in einem seiner Lieblingsrepertoires: Bartók mit Blaubarts Burg. Ein kraftvolles und großartiges Werk, dargeboten von zwei herausragenden Sängern: Magdalena Kožená und Gerald Finley.
Programm
WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791)
Symphonie Nr. 38 in D-Dur K. 504 „Prager“
Pause
BÉLA BARTÓK (1881-1945)
Herzog Blaubarts Burg Sz. 48
Konzert mit Übertiteln auf Französisch und Englisch
Besetzung
- Verbier Festival Chamber Orchestra
- Simon Rattle Dirigent
- Magdalena Kožená mezzo-soprano
- Gerald Finley bass-baritone
Eine auf eine Stunde verdichtete Handlung, aber ein Dutzend verschiedener Bühnenbilder; ein überladenes Orchester, aber nur zwei Sänger. Herzog Blaubarts Burg ist ein Unikum der musikalischen Schöpfung, in dem Bartók eine höchst aufgeklärte Kunst der Orchestrierung anwendet und sich bei der Komposition von den natürlichen Textinflexionen inspirieren lässt. Auch die Handlung entzieht sich jedem Déjà-vu-Eindruck: Blaubart enthüllt nach und nach die verschiedenen Räume seines Schlosses, in einem psychoanalytischen Impuls, der an Schoenbergs Erwartung erinnert. Magdalena Kožená, bekannt für ihre Interpretationen von Janáček oder Mahler, ist die ideale Künstlerin, um die Tiefe dieses Librettos zu veranschaulichen, das tief in seinem Jahrhundert verwurzelt ist.
Ein Wunder des Lyrismus: Mozarts Symphonie Nr. 38, die ‚Prager‘, eröffnet mit freimaurerischer Pracht. Nach der langsamen und geheimnisvollen Einleitung entfaltet sich das Werk mit Lebhaftigkeit – doch auch mit einem gequälten Geist, wie man ihn später bei Beethoven finden wird.