EVGENY KISSIN
Ein treuer Stammgast des Festivals (er war 22 bei seinem ersten Recital in Verbier 1994), jedes Konzert von Evgeny Kissin ist ein Ereignis. Die Intensität seines Spiels, absolute Aufrichtigkeit und grenzenlose Ansprüche sind Qualitäten, die das Publikum bei jedem Auftritt fesseln. Für dieses Recital kombiniert er Chopin und Liszt mit Beethovens Siebter Sonate und den bezaubernden Kreisleriana von Schumann.
Programm
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827)
Klaviersonate Nr. 7 in D-Dur op. 10 Nr. 3
FRÉDÉRIC CHOPIN (1810-1849)
Auswahl von Mazurken
– Mazurka Nr. 27 in g-Moll op. 24 Nr. 1
– Mazurka Nr. 35 in As-Dur op. 33 Nr. 4
– Mazurka Nr. 39 in G-Dur op. 41 Nr. 1
Pause
ROBERT SCHUMANN (1810-1856)
Kreisleriana op. 16
FRANZ LISZT (1811-1886)
Ungarische Rhapsodie Nr. 12 in cis-Moll S. 244/12
Kissin spielt Liszt: Liebeslied, S. 566 (Nach Schumanns Widmung, Op. 25 Nr. 1)
Im Jahr 1798 feilt der junge Beethoven an seiner künstlerischen Identität. Die Siebte Sonate, die der berühmten Pathétique vorausgeht, vermittelt diesen erstaunlichen Eindruck eines inneren Brodelns, eines Genies in der Entstehung, das die Klavierlandschaft des 19. Jahrhunderts und darüber hinaus revolutionieren sollte. Angefangen bei Schumanns berühmten Kreisleriana, die die Besonderheit haben, die drei pianistischen Helden des Komponisten zu vereinen: Geprägt vom Stil Beethovens, wurde der Zyklus für Clara Schumann komponiert und Frédéric Chopin gewidmet.
Zweifellos hatte Schumann die rund zwanzig Mazurken im Kopf, die Chopin bereits komponiert hatte und die diesen polnischen Tanz mit seinen volkstümlichen Akzenten zu einem Höhepunkt der Raffinesse führen. Liszts zwölfte Ungarische Rhapsodie emanzipiert sich noch stärker vom klassischen Erbe, indem sie traditionelle Zigeunerskalen mit anspruchsvollster Virtuosität verbindet.
Es ist nicht verwunderlich, dass Evgeny Kissin, ein Magier des Anschlags mit legendärer Geschmeidigkeit, dieses Werk zu einem seiner Lieblingsstücke gemacht hat.